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Früher war nix besser, das war nur alles anders
Dr. Sieper, Hans-Joachim Kupka und Hans Kreutzer
8 min.

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der instrumentellen Elementaranalytik habe ich das Gespräch mit drei Persönlichkeiten gesucht, die Elementar und die gesamte Branche der instrumentellen Elementaranalytik über Jahrzehnte grundlegend geprägt haben. Diese Persönlichkeiten haben die analytischen Werkzeuge entwickelt, die Wissenschaftler und Labore weltweit kennen und nutzen. Zusammen mit Dr. Hans-Peter Sieper, Inhaber und langjähriger Geschäftsführer von Elementar, Herrn Hans Kreutzer, langjähriger Produktleiter für Elementaranalysengeräte bei Heraeus, und Herrn Hans-Joachim Kupka, langjähriger Leiter der Methodenentwicklung bei Elementar, blicke ich zurück. Denn ich möchte wissen: Wie hat sich die Elementaranalyse in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Woran erinnert man sich gerne zurück? Und: War früher alles besser? Auf die letzte Frage hat Herr Kreutzer eine eindeutige Antwort: „Früher war nix besser, das war nur alles anders.“

Die „elektrische Schreibmaschine“ hält Einzug in die Analytik

Dr. Hans-Peter Sieper hat in seiner erfahrungsreichen Laufbahn in der Welt der analytischen Chemie so Einiges erlebt. Elementar wurde von ihm in die Selbständigkeit geführt, Kontakte mit vielen Kunden auf der ganzen Welt gehörten da selbstverständlich zu seinem Tagesgeschäft. Das Ohr an den Bedürfnissen der Nutzer zu halten ist schließlich grundlegend wichtig. Bei den Gesprächen in Laboren auf allen Kontinenten trifft man meist ausgesprochen interessierte Nutzer, die mit guten Ideen auch unsere Technik voranbringen möchten. Ab und zu ist man aber auch mit, ich will mal sagen, „interessanten“ Fragestellungen konfrontiert.

Auf die Frage nach den kuriosesten Erlebnissen in der Geschichte von Elementar erinnert sich Dr. Hans-Peter Sieper an folgende Begebenheit:


Exkurs: macro N für große Einwaagen

Der macro N war zu seiner Einführung im Jahr 1989 der erste Stickstoff-/Proteinanalysator, der explizit für die Analyse von Makroproben konzipiert wurde. Mit seinem Greiferarm zur Aufnahme der Probentiegel, dem automatischen Probenteller und einem PC als Steuer- und Auswerteeinheit wies der Analysator bereits einen hohen Automatisierungsgrad auf. Noch heute profitieren Benutzer des Nachfolgemodells rapid MAX N exceed von den Errungenschaften, die vor über 30 Jahren Einzug in die instrumentelle Elementaranalytik hielten.


Mit Herzblut dabei

Als Leiter der Methodenentwicklung war Hans-Joachim Kupka maßgeblich an der Entwicklung diverser Messmethoden beteiligt. Besonders stolz ist er dabei auf die Entwicklung der Trenntechniken, die noch heute in unseren Elementaranalysatoren eingesetzt werden. Was für ihn das Arbeiten bei Elementar im Wesentlichen ausgemacht hat, beschreibt er wie folgt:


Exkurs: Auftrennung der Verbrennungsgase

Der Analysenablauf bei der Elementaranalyse lässt sich grob in fünf Schritte gliedern: die Probenvorbereitung und -zufuhr, die Verbrennung, die Auftrennung der Verbrennungsgase, deren Detektion sowie die Steuerung und Datenauswertung via PC. Entscheidend für eine zuverlässige quantitative Bestimmung ist die Auftrennung der Verbrennungsgase, nachdem die Probe in den gasförmigen Zustand überführt wurde. Das aus den Reaktoren strömende Gasgemisch besteht aus Schwefel- und Kohlendioxid sowie aus Wasserdampf und Stickstoff. Außer Letzterem wird jedes Gas spezifisch und quantitativ in den nachgeschalteten Chromatographiesäulen reversibel adsorbiert und sukzessive zum Detektor geleitet.


Senkrechtstarter

Hans Kreutzer hat in seiner Zeit als Produktleiter für Elementaranalysengeräte bei Heraeus mit den damals eingeführten Neuerungen den Grundstein für die heutige Gerätetechnik gelegt. Den ehemals horizontal angeordneten Verbrennungsofen verlagerte Herr Kreutzer in die Senkrechte – mit entscheidenden Vorteilen. Herr Kreutzer berichtet:


Exkurs: Die Entwicklung des senkrechten Verbrennungsofens

In traditionellen Geräten war der Verbrennungsofen horizontal orientiert, die Probenzufuhr erfolgte meist manuell. Die Entwicklung des vertikal angeordneten Verbrennungsrohres durch Heraeus brachte in den 1960er-Jahren zwei wesentliche Vorteile: Zum einen lässt sich das Gerät kompakter und damit platzsparender bauen, und zum anderen erleichtert die Schwerkraft die Probenzufuhr. Dieser Vorteil hat schließlich auch den Weg für die Automatisierung der Elementaranalyse geebnet.


Nachtrag:

Kurz nachdem wir dieses Interview geführt haben, ist Hans Kreutzer überraschend verstorben. Die Elementaranalyse hat einen Pionier verloren! Ich bin froh, dass wir noch die Möglichkeit hatten, gemeinsam die Gründerzeiten der instrumentellen Elementaranalyse zu diskutieren und für die Nachwelt festzuhalten.

Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen sowie seinen Weggefährten.

Metallanalysegeräte / Metallanalysator

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Buchtitel "125 Jahre instrumentelle Elementaranalytik"
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